Fortbildungen machen fit für die Praxis

Wenn Medizin auf BWL trifft.

Ärztinnen und Ärzte haben alle Hände voll zu tun. Das steht außer Frage und weiß jeder, der selbst einen Arzttermin wahrnimmt und in vollen Wartezimmern sitzt. Doch neben ihrem eigentlichen "Kerngeschäft", nämlich Menschen dabei zu helfen gesund zu werden und zu bleiben, müssen sich Medizinerinnen und Mediziner, die eine eigene Praxis führen, auch mit betriebswirtschaftlichen Themen beschäftigen.

Für Medizinstudierende ist es daher wichtig, sich früh auch schon mit diesen Aspekten ihrer zukünftigen Arbeit auseinanderzusetzen. Unsere Gesundhetsmanagerin Julia Müller hat daher am 14. Februar im Rahmen der Interkommunalen Zusammenarbeit (IKZ) mit den Landkreisen Vulkaneifel, Bernkastel-Wittlich und Bitburg-Prüm einen Online-Crashkurs für Nachwuchsärztinnen und -ärzte organisiert. Anja Otten, Referentin im Ressort Beratung bei der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP), führte durch den Kurs.

Zehn Studentinnen und Studenten nutzten die Gelegenheit, um sich grundlegendes betriebswirtschaftliches Wissen anzueignen. Anja Otten klärte über allgemeine Begrifflichkeiten und Grundsätze auf. 

Im Fokus stand dabei die Betriebswirtschaftliche Auswertung, kurz BWA. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt der wirtschaftlichen Entscheidungen und somit Grundlage eines Praxiscontrollings. 

Schließlich wurde anhand einer Beispielrechnung und unter Berücksichtigung sämtlicher potenzieller Einnahmen und Ausgaben veranschaulicht, wie man berechnet was am Ende des Monats "übrig bleibt."

Beispielfoto vom Online-Crashkurs für Betriebswirtschaftliche Praxisführung für angehende Ärztinnen und Ärzte.

Dass dieser Online-Crashkurs dem Nachwuchs wirklich etwas gebracht hat, zeigen die positiven Rückmedungen. "Sehr informativ und lehrreich, und dazu noch sympathisch und wirklich anschaulich erklärt", gab eine Teilnehmerin in ihrem Feedback an. Ein weiterer Teilnehmer schlug vor, einen solchen Kurs regelmäßig, bspw. einmal pro Quartal anzubieten, was Julia Müller gerne aufnahm.

Selbst Hand angelegt: Gips- und Verbandskurs in Cochem.

Am 24. Februar wurde es dann praktisch: Prof. Dr. med. Robert Brauer, der im Cochemer Marienkrankenhaus praktiziert, lud den interessierten Nachwuchs zum Gips- und Verbandskurs ein. Der Einladung folgten insgesamt zwölf der Medizinstudierenden, die gerade bei uns und in den IKZ-Partnerkreisen ihre Famulatur absolvieren - daraunter auch Anna und Julius, die im Rahmen ihrer Famulatur derzeit in der Praxis von Dr. Fischer und Dr. Hüttl in Bremm tätig sind.

Doch bevor sie richtig loslegen und sich die Hände schmutzig machen durften, stand noch ein wenig Theoriewissen im Büro des Chefarztes an. Wann ist das Anlegen eines Gipsverbandes aus medizinischer Sicht überhaupt sinnvoll und notwendig? Was sind die wichtigsten Werkzeuge und wie wendet man sie fachgerecht an? Diese und weitere Fragen beantwortete Prof. Dr. Brauer in einem kurzen Vortrag.

Danach ging es aber auch schon los: Es hieß Ärme hochkrempeln und Hand anlegen. Während die einen als Versuchsobjekte dienten, machten sich die anderen an die Arbeit und versuchten, ihre soeben vermittelten Kenntnisse in die Praxis umzusetzen. Das gelang den motivierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern erstaunlich gut! Besonders schön zu sehen und wichtig bei solchen Kursen: Die jungen Studentinnen und Studenten hatten sichtlich Spaß bei dem, was sie taten.

Beim Gips- und Verbandskurs in Cochem wurde fleißig praktisch geübt.
  Mit voller Konzentration dabei: Gips anlegen in der Praxis.
Anke Beilstein löst mithilfe einer Gipssäge einen Gips bei einer der Teilnehmerinnen.
Unsere Landrätin bewies ihr Können im Umgang mit der Gipssäge.

So lernten die Teilnehmenden an diesem Nachmittag sowohl das Anlegen einer Gipsschiene und das Anlegen eines zirkulären (geschlossenen) Gipsverbandes als auch das anschließende Entfernen der Unternarmgipse.

Auch unsere Landrätin Anke Beilstein schaute bei dem Kurs vorbei und machte sich persönlich einen Eindruck vom Fortbildungsangebot. Doch sie beließ es nicht nur beim Zuschauen, sondern legte selbst Hand an und entfernte den Gips einer Teilnehmerin gekonnt mit der Gipssäge. 

Noch schnell ein Gruppenfoto geschossen, und schon ging ein für alle Beteiligten lehrreicher Nachmittag zu Ende, an dem praktisches Wissen unter realistischen Bedingungen vermittelt wurde.

Den Nachwuchs stetig unterstützen.

Gemeinsam mit unseren Partner-Landkreisen werden wir auch weiterhin Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen dieser Art organisieren, um unsere jungen Nachwuchsmedizinerinnen und -mediziner, zusätzlich zu ihrem Studium, bestmöglich auf ihr zukünftiges Berufsleben vorzubereiten.


Ihr habt Interesse an solchen Angeboten oder wollt euch allgemein über die Medizinische Versorgung im Kurvenkreis informieren? Unsere Kollegin Julia Müller steht euch gerne zur Verfügung: