Kinderärztlicher Runder Tisch in Cochem

Die medizinische Versorgung, insbesondere die kinderärztliche Versorgung im ländlichen Raum, steht vor großen Herausforderungen. Es herrscht ein großer Nachbesetzungsbedarf in den Praxen. Hinzu kommen bürokratische Hürden und gesetzliche Regelungen, die den Praxisalltag erschweren und die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte behindern. Der Kinderärztliche Runde Tisch wurde von der KV ins Leben gerufen und auf Wunsch der Niedergelassenen um die Gesusundheitsmanager erweitert, um Kräfte zu bündeln, Synergieeffekte zu nutzen, gemeinsam auf Herausforderungen zu reagieren und die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen kollektiv anzugehen. 

Begrüßung durch Landrätin Anke Beilstein.

Die gastgebende Landrätin des Kurvenkreises, Anke Beilstein, begrüßte die Teilnehmenden persönlich und betonte die Bedeutung der Veranstaltung. „Die Sicherstellung der medizinischen Versorgung ist bereits seit meinem Amtsantritt als Landrätin ein Schwerpunktthema meiner politischen Agenda.“, erklärte unsere Landrätin.

„Leider haben wir im ländlichen Raum eine Unterversorgung an praktizierenden Kinderärztinnen und Kinderärzten zu verzeichnen, deshalb danke ich der heute anwesenden Ärzteschaft ganz besonders, dass wir im gemeinsamen Austausch im IKZ-Verbund mit der KV nach Lösungen suchen“, betonte Anke Beilstein die große Bedeutung der engen Zusammenarbeit aller Beteiligten. 

Im Rahmen des IKZ-Projektes konnten bereits einige sinnvolle Maßnahmen erfolgreich initiiert werden, z. B. die Gruppenfamulatur, an der in diesem Jahr 5 Studentinnen und Studenten teilgenommen haben. 

Frau Beilstein begrüßt die Teilnehmenden des Kinderärztlichen Runden Tischs. Es werden gemeinsame Lösungen für die Herausforderungen der medizinischen Versorgung auf dem Land erarbeitet.
Eröffnung durch Landrätin Anke Beilstein.

Der Landkreis Cochem-Zell verfolgt darüber hinaus natürlich auch eigene Ansätze, z. B. mit einem speziellen Netzwerk für Nachwuchsmedizinerinnen und -mediziner oder durch die Vergabe von Medizinstipendien für ein Studium an der Universität Pécs in Ungarn. „Dies sind nur einige Bausteine, mit denen wir diesem komplexen Thema begegnen“, so Anke Beilstein.

Forderungskatalog zur Verbesserung der Versorgung.

Haupttagesordnungspunkt war die Vorstellung des von den Niedergelassenen gewünschten und durch das IKZ-Projektteam erarbeiteten Forderungskatalogs. Dieser enthält die zuvor im zweiten Termin genannten Forderungen an die Landes- und Bundespolitik. 

Die Forderungen wurden auf fachliche Richtigkeit geprüft und es gab Gelegenheit, vor Ort neue Forderungen zu formulieren und in den Katalog mit aufzunehmen.

Fortschritte in der medizinischen Ausbildung.

Ein weiterer, wichtiger Punkt des Treffens war die Präsentation der aktuellen Entwicklungen durch die KV RLP. Eine wichtige Neuerung ist die Möglichkeit, Assistentinnen und Assistenten aus Drittstaaten für zwei Jahre im niedergelassenen Bereich zu beschäftigen. 

Diese Ärztinnen und Ärzte dürfen nicht nur hospitieren, sondern auch unter Aufsicht aktiv ärztlich tätig werden, was zu einer Entlastung der Praxen beitragen kann. Die dafür notwendige Berufserlaubnis wird durch die KV RLP erteilt.

Kontinuierlicher Austausch und Zusammenarbeit.

Der Kinderärztliche Runde Tisch hat sich als wichtiges Format für den Austausch zwischen Ärztinnen und Ärzten, Gesundheitsmanagern und Kassenärztlicher Vereinigung etabliert. Um die enge Zusammenarbeit weiter zu fördern, sind regelmäßige Treffen geplant, bei denen die Veranstaltungsorte durch die vier beteiligten Landkreise rotieren werden. Dies soll den interkommunalen Austausch stärken und sicherstellen, dass gemeinsam nachhaltige Lösungen für die medizinische Versorgung im ländlichen Raum entwickelt werden.

Das Team der interkommunalen Zusammenarbeit in der medizinischen Versorgung
Das IKZ-Projektteam.

Die Initiative „Gesundheit mitEINANDER Zukunft“ zeigt, wie wichtig der regionale Austausch und die Bündelung von Kräften sind, um den Herausforderungen im Gesundheitswesen aktiv zu begegnen. Die ersten Erfolge, wie die Gruppenfamulatur für Nachwuchsmedizinerinnen und -mediziner, verdeutlichen, dass die Zusammenarbeit Früchte trägt.

Es bleibt aber auch weiterhin noch viel zu tun, um eine flächendeckende und hochwertige medizinische Versorgung langfristig sicherzustellen. Mit den Kolleginnen und Kollegen aus Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich und dem Landkreis Vulkaneifel haben wir verlässliche Partner, um diese Hürde gemeinsam zu meistern.


Ihr habt Fragen rund um die medizinische Versorgung oder die interkommunale Zusammenarbeit? Eure Ansprechpartnerin bei den Kreiswerken Cochem-Zell hilft euch gerne weiter: