Wir sind zu Gast bei unserem Kurvenkreis-Partner, der Creativen Schreinerei von Christoph Rieger in Kaisersesch. Während unserem Interview am 09. Oktober wirkt der angehende Schreinermeister Florian entspannt und gelassen, auch wenn er sich mitten in einer anspruchsvollen Phase befindet. Nervosität? Fehlanzeige! Stattdessen freut er sich auf das, was vor ihm liegt: „Ich bin eher gespannt, welches Ergebnis ich am Ende bei der Prüfung erzielen kann“, sagt er mit einem selbstbewussten Lächeln.
Ein Blick hinter die Kulissen: Florian und sein Meisterstück
Die vier Teile der Meisterprüfung.
Wenige Tage nach unserem Gespräch steht für Florian die abschließende Meisterprüfung an. Diese besteht insgesamt aus vier Teilen, die absolviert werden müssen:
- Fachpraxis (Teil 1): Die Arbeit am "Meisterstück", dem praktischen Teil der Prüfung.
- Fachtheorie (Teil 2): In diesem Teil werden theoretische Kenntnisse des Schreinerhandwerks abgefragt.
- Betriebswirtschaft und Recht (Teil 3): Betriebswirtschaftliche Grundlagen und rechtliche Aspekte sind ebenso Teil des Weges zum Meister.
- Berufs- und Arbeitspädagogik (Teil 4): Florian muss zeigen, dass er auch in der Lage ist, sein Wissen weiterzugeben und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu führen.
Wir sprechen mit Florian Thönnes und Christoph Rieger über die Arbeit am Meisterstück - einem Werkstück, das für angehende und fertige Handwerksmeister von ganz großer Bedeutung ist. Auch Christoph Rieger hat sein Meisterstück noch heute bei sich zuhause stehen.
Das Meisterstück: Mehr als "nur" Schreinern.
Das Meisterstück ist das Highlight der Meisterprüfung. Florian muss praktisch einen vollständigen Kundenauftrag umsetzen. Dabei geht es nicht nur um handwerkliches Geschick, sondern um den gesamten Prozess. Von der Zeichnung und Kalkulation über die Materialplanung bis hin zur Fertigung und Qualitätskontrolle. „Man sieht am Ende, was man geschaffen hat“, beschreibt Florian begeistert den Moment, wenn das Werk vollendet ist.
Alles wird in einem Projektordner dokumentiert, und die Zeichnung erfolgt mit einem CAD-System, das es erlaubt, das Endprodukt fotorealistisch darzustellen. Ein Fachgespräch sowie die kritische Durchleuchtung des Möbelstücks runden die Prüfung ab. Für sein Flurablagemöbel hat Florian den passenden Begriff "Zeit & Ordnung" gewählt. Wir finden: sehr modern, sehr praktisch und einfach sehr gut gelungen!
Auch in digitaler Form hat Florian den Plan immer in der Tasche.
Spaß bei der Arbeit und ein klarer Karriereplan.
Die Herausforderungen des Meisterstücks liegen nicht nur in der handwerklichen Präzision. Alle Schritte eines potenziellen Kundenauftrages müssen durchlaufen werden. Genau das ist es auch, was Florian an seinem Beruf und im Arbeitsalltag so großen Spaß macht.
„Das kreative Überlegen macht mir sehr viel Spaß, und individuell auf Kundenwünsche einzugehen. Da muss man auch schon mal um die Ecke denken“, erklärt Florian und ergänzt: „Es macht großen Spaß, die Kunden glücklich zu machen. Da merkt man am Ende, dass man dadurch auch selbst glücklich wird. Solche positiven Gedanken nimmt man sogar oft auch nach der Arbeit noch mit nach Hause.“
„Das kreative Überlegen macht mir sehr viel Spaß, und individuell auf Kundenwünsche einzugehen. Da muss man auch schon mal um die Ecke denken“, erklärt Florian. Es ist die Kombination aus Kreativität und handwerklichem Können, die ihn motiviert, immer weiter zu lernen und besser zu werden.
Florian hat sich seinen Karriereweg bewusst ausgesucht. Nach seiner Ausbildung zum Schreiner bzw. Tischler bei unserem Kurvenkreis-Partner Rieger von 2018 bis 2021, wollte er erst einmal Berufserfahrung sammeln.
Zwei Jahre lang arbeitete er in seinem Beruf, bevor er sich online bei der Handwerkskammer (HWK) Koblenz für die Meisterprüfung anmeldete.
Florian bei der Arbeit in der Werkstatt der Schreinerei Rieger.
Ein stolzer Chef und das gemeinsame Feuer.
Für Christoph Rieger, den Inhaber der Creativen Schreinerei, ist es eine besondere Freude, einen so engagierten Mitarbeiter wie Florian auf seinem Weg zum Meister zu begleiten. „Es freut mich sehr, dass ich das Feuer in mir und den Spaß an meiner Arbeit an Florian weiterreichen konnte und auch immer weiter entfachen kann“, sagt er stolz.
Er sieht in Florian nicht nur einen talentierten jungen Schreiner, sondern auch einen echten Meister seines Fachs: „Ich sehe, dass wir die gleiche Leidenschaft und Freude an unserem Beruf haben“, stellt Christoph Rieger fest.
Handwerk als Karriereweg: Chancen und Herausforderungen.
Christoph Rieger betont auch die Vorteile des Handwerks in Sachen Karriere: „Es ist mit Sicherheit nicht der bequemste Weg, im Handwerk und gerade auch im Schreinerberuf Karriere zu machen. Man muss schon etwas tun. Aber man kann am Ende damit auch sehr erfolgreich sein.“ Eine gute Ausbildung im Handwerk bietet heutzutage oft mehr Chancen und sei nicht selten auch lukrativer als der akademische Weg.
Florian mit dem Designpreis vor seinem Meisterstück.
Am Freitag nach unserem Gespräch stand für Florian dann der entscheidende Moment an. Bei der Handwerkskammer in Koblenz stellte er sein Meisterstück vor, ließ es auf Herz und Nieren prüfen und beantwortete die Fachfragen der Prüferinnen und Prüfer.
Und dort gab es für Florian gleich doppelten Grund zur Freude: Mit der erfolgreichen Prüfung hat Florian nun alle Teile der Meisterprüfung bestanden und darf sich stolz Meister im Schreinerhandwerk nennen. Noch dazu erzielte er mit seinem Flurablagemöbel "Zeit & Ordnung" den dritten Platz im Designwettbewerb!
Wir gratulieren Florian ganz herzlich zu diesem überragenden Erfolg und wünschen ihm nun, als frisch gebackenem Schreinermeister, alles Gute und viel Erfolg auf seinem weiteren Karriereweg. Für die Schreinerei Rieger sind die Zukunftsaussichten mit solch motivierten und qualifizierten Mitarbeitern in jedem Fall bestens!
Mehr über unseren Kurvenkreis-Sponsor Rieger in Kaisersesch erfahrt ihr in deren Unternehmensprofil.