Für unsere nächste Nachfolge-Story sind wir unterwegs in den Hunsrück, genauer gesagt nach Altlay. Kurz vor dem Ortsausgang, hinter dem auch unsere Kreisgrenze liegt, biegen wir ab auf den Parkplatz des Autohauses Dambach. Hier werden wir bereits von Silvia Dambach begrüßt, kurz darauf stoßen auch ihre beiden Söhne dazu.
Christopher und Johannes Dambach führen das Autohaus, welches sie im Jahr 2021 offiziell von ihrem Vater Axel übernommen haben, in dritter Generation. Genau wie seine Frau Silvia, arbeitet auch Axel heute noch im Autohaus mit, doch eins nach dem anderen…
Die Geschichte des Altlayer Familienunternehmens beginnt im Jahr 1969. Großvater Hans Dambach gründete eine freie KfZ-Werkstatt, deren Geschäft damals hauptsächlich durch die am nahe gelegenen Flugplatz Hahn stationierten Amerikaner geprägt wurde. 1985 hat dann Axel Dambach, wie sein Vater ebenfalls Kfz-Meister, den Betrieb übernommen und zunächst als freie Werkstatt weitergeführt.
Über die Jahre wurde der Betrieb Stück für Stück erweitert, so kamen immer wieder neue Hallenanbauten und Lagerräume hinzu und die Werkstatt wurde stetig vergrößert. Heute ist das Autohaus ein etablierter Markenpartner der japanischen Automarken Nissan (seit 1990) und Suzuki (seit 2010). Aktuell arbeiten Johannes und Christopher daran, das Portfolio um verschiedene chinesische Marken zu erweitern.
So viel zur Geschichte des Unternehmens. Doch welchen Weg sind die beiden Brüder selbst gegangen? Christopher absolvierte nach seinem Schulabschluss im Jahr 2007 seine Ausbildung zum Automobilkaufmann. Er arbeitet von Beginn an im Familienbetrieb, während sein Bruder seine Ausbildung in einem anderen Autohaus durchlaufen hat. Johannes lernte ab 2009 den Beruf des Kfz-Mechatronikers an der Mosel in Enkirch, anschließend besuchte er direkt und mit Erfolg die Meisterschule. „Aber auch mir war von vornherein klar, dass ich nach der Ausbildung wieder zurückkomme“, ergänzt Johannes.
Offiziell übernommen haben die beiden heutigen Geschäftsführer das Unternehmen im Jahr 2021. „Das war eine schleichende Übergabe. Uns war eigentlich schon länger klar, dass wir den Betrieb übernehmen werden“, erzählt uns Christopher. Heute führt er den kaufmännischen Bereich des Autohauses, während Bruder Johannes die Werkstatt leitet. Auch Vater Axel mischt noch im Betrieb mit und „steht uns mit all seiner Erfahrung beratend zur Seite“, wie Johannes mit einem Augenzwinkern festhält.
Wie sieht also die Zusammenarbeit im Tagesgeschäft aus? Kommt es bei so vielen Familienmitgliedern „auf einem Haufen“ nicht regelmäßig zu Unstimmigkeiten zwischen den Generationen? Ganz im Gegenteil. „Wichtig ist, dass Christopher und ich uns einig sind, denn wir tragen die Verantwortung“, erklärt Johannes und ergänzt: „Und wenn wir doch einmal unterschiedlicher Meinung sind, können wir uns auf die Einschätzung unseres Vaters verlassen, der uns während der Entscheidungsfindung dann mit seiner Erfahrung in die richtige Richtung lenkt.“
Manchmal passiert das über ein paar Umwege, denn „es wäre schließlich komisch, wenn wir uns ständig einig wären. Das ist ja auch im Privaten innerhalb einer Familie nicht immer so“, stellt Johannes mit einem Lachen im Gesicht fest. Grundsätzlich – so hören wir es während unserem Gespräch immer wieder heraus – herrscht bei Familie Dambach aber ein konstruktives Miteinander im Alltagsgeschäft, alle ziehen hier an einem Strang. Eine mehr als gelungene Betriebsübergabe, wie wir finden! Dass diese so erfolgreich verlaufen ist, ist unter anderem auch externer Unterstützung zu verdanken. Die Übergabe wurde von einem Betriebsberater von Nissan begleitet, selbstverständlich wurde auch der Steuerberater im Prozess mit einbezogen.
Und wo sehen die Dambach-Brüder das Autohaus in der Zukunft? „Die Automobilbranche ist so schnelllebig. Da ist es sogar schwer zu sagen, was in drei Monaten ist“, beginnt Johannes und wird von seinem Bruder korrigiert: „…sogar in drei Wochen“, lacht Christopher und bringt es folgendermaßen auf den Punkt: „Du musst einfach stetig schauen, ob die aktuelle Marktsituation für dich und dein Geschäft die richtige ist. Und wenn nicht, musst du über Umstrukturierungen in den Abläufen oder im Portfolio nachdenken.“ Klingt so, als wäre man bei Familie Dambach auf alle Eventualitäten vorbereitet. Wir sind in jedem Fall begeistert vom Unternehmergeist, der im Altlayer Autohaus herrscht. Hier greifen offensichtlich nicht nur bei den Fahrzeugen, sondern auch im Alltagsgeschäft und in Sachen Familienzusammenhalt alle Stellschrauben und Rädchen ineinander.