Am 04. Juni 2024 wurde im großen Sitzungssaal der Kreisverwaltung Cochem-Zell zum ersten Mal das Forum „Arbeits- und Fachkräfte aus EU- und Drittstaaten“ veranstaltet. Zusammen mit Netzwerkpartnern der „Zukunftsallianz CochemZell“ (Agentur für Arbeit, Jobcenter Cochem-Zell, HWK Koblenz, IHK Koblenz) lud die Wirtschaftsförderung interessierte Unternehmen dazu ein.
Kampf gegen den Fachkräftemangel.
Um die Bedarfe der Unternehmen nach Arbeits- und Fachkräften in den ländlichen Regionen von Eifel, Mosel und Hunsrück zu erfassen, führte die Wirtschaftsförderung Cochem-Zell bereits Anfang des Jahres eine groß angelegte Onlineumfrage durch. Über 70 Unternehmen nahmen dieses Angebot wahr, sodass wir von der Wirtschaftsförderung gemeinsam mit den Fachbehörden die aktuelle Situation in den Betrieben auf einer soliden Datenbasis interpretieren können.
Das Ergebnis:
- Kleine und mittlere Unternehmen im Landkreis Cochem-Zell stehen vor der wachsenden Herausforderung, qualifizierte Fachkräfte zu finden, um ihre offenen Stellen zu besetzen. In 50 der befragten Unternehmen fehlen zusammen insgesamt 514 Mitarbeiter. Vor allem die Schlüsselbranchen im Landkreis aus den Bereichen Gesundheit und Pflege, Handwerk, Hotellerie und Gastronomie sowie Maschinenbau und Industrie sind besonders betroffen.
„Ohne ausländische Mitarbeiter geht es nicht.“
Als eine der Maßnahmen, die den Ergebnissen der Umfrage entspringen, wurde das „Forum Arbeits- und Fachkräfte aus EU- und Drittstaaten“ ins Leben gerufen. Denn die Bedarfe der Unternehmen zeigen: Mitarbeitende aus dem Ausland sind unerlässlich, um den Erhalt und die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu sichern!
Beim Fachkräfteforum konnten sich Unternehmerinnen und Unternehmer über die Möglichkeiten informieren, wie sie bei der Gewinnung von Fach- und Arbeitskräften Unterstützung erhalten können. Die Ansprechpartner der Kammern, der Agentur für Arbeit, des Jobcenters und der Wirtschaftsförderung waren vor Ort und stellten ihr Leistungsportfolio vor. Weiterhin standen mehrere Impulsvorträge und eine Podiumsdiskussion von „Best-Practice Unternehmen“ auf dem Programm.
Susanne Ditzer von der IHK Koblenz betonte die Schwierigkeiten, die durch bürokratische und sprachliche Hürden entstehen und zeigt auf, worauf geachtet werden muss, damit eine gelungene Zusammenarbeit funktionieren kann. Diese Herausforderungen bestätigten auch Judith Bell (Schloß-Hotel Petry) und Helene Dax (Dax Metallform). Trotzdem machen die Hälfte der Mitarbeitenden in beiden Betrieben Fachkräfte aus EU- und Drittstaaten aus. In allen Betrieben sind diese Mitarbeiter ein unverzichtbarer und wertvoller Teil des Teams und des unternehmerischen Erfolgs.

„Ohne ausländische Mitarbeiter geht es nicht“, weiß auch Günter Reis, Personalleiter in der GLOBUS Markthalle in Zell. Einer der größten Arbeitgeber im Landkreis beschäftigt derzeit neun Auszubildende aus afrikanischen Ländern, die bereits ein Vorbereitungsprogramm durchlaufen haben. Dennoch sei es wichtig, Fachkräfte aus dem Ausland besonders dabei zu unterstützen, sprachliche und bürokratische Hürden zu bewältigen, bekräftigt Reis.
Wir blicken auf eine gelungene Veranstaltung zurück, die viele interessierte Unternehmer versammelte, welche motiviert sind, den Fachkräftemangel weiter anzugehen und die Chance „Fachkräfte aus EU- und Drittstaaten“ zu nutzen!
Durch ein branchenbezogenes Networking mit anderen Unternehmen und Experten konnten neue Perspektiven gewonnen und gemeinsame Herausforderungen angegangen werden. Zudem wurden Wissen und Erfahrungen geteilt, wertvolle Kontakte geknüpft und innovative Lösungen besprochen.
- Mehr Informationen zum Thema Fachkräfte findet ihr hier auf unserer Webseite.