Deine Chance: Ohne Hektik auf das "Arzt-Sein" vorbereiten

Im Laufe ihres Studiums müssen junge Nachwuchsmedizinerinnen und -mediziner mehrere Famulaturphasen absolvieren. Bei einer Famulatur handelt es sich um ein Praktikum, das in stationären und ambulanten fachärztlichen oder hausärztlichen Einrichtungen durchgeführt werden kann.

Da stellt sich schnell die Frage: Welche Praxis oder welche Einrichtung passt am besten zu mir, um möglichst viel für meine Medizinerausbildung mitzunehmen? Und in welcher Region soll ich meine Famulatur durchführen? Schließlich werden städtische Praxen und Kliniken oftmals von Studierenden geradezu überlaufen.

Carolin Brück und Hannah Fritschle, zwei ehemalige Medizinstudentinnen aus dem Kurvenkreis, haben ihre Famulaturen in CochemZell durchgeführt und möchten ihre Erfahrungen nun gerne an junge Nachwuchsärztinnen und -ärzte weitergeben.

Caro stammt aus Bruttig-Fankel und ist seit Ende vergangenen Jahres frisch gebackene Ärztin. Ihre erste Famulatur hat sie 2019 in der Hausarztpraxis von Frau Dr. med. Gabriele Müller de Cornejo in Bruttig-Fankel absolviert. 

Zwei Vorteile lagen dabei auf der Hand: Zum einen konnte sie hierdurch noch einmal in ihre Heimat an die Mosel zurück. Zum anderen erhielt sie von der Kassenärztlichen Vereinigung RLP Fördergelder für ihre Famulaturphase, die es im Übrigen auch heute noch gibt.

Doch was für sie noch viel wichtiger war: In Städten wie zum Beispiel Köln sind Praxen extrem überlaufen. „Ärztinnen und Ärzte haben gefühlt alle zwei Wochen neue Famulantinnen oder Famulanten, um die sie sich kümmern müssen. Im Gegensatz dazu konnte sich Frau Dr. Müller de Cornejo sehr viel Zeit für mich nehmen“, berichtet sie uns.

Die junge Ärztin Caro hat eine ihrer Famulaturen im Kurvenkreis CochemZell durchgeführt und berichtet darüber.
 Carolin Brück bei der Feier zu ihrem dritten Staatsexamen.

Caro konnte ihre Fähigkeiten bei Blutabnahmen ausbauen, die Grundlagen des Ultraschalls erlernen, sowie Anamnese und körperliche Untersuchungen selbstständig durchführen. Immer in enger Absprache mit der Hausärztin, ging sie so ihre ersten Schritte in Richtung „Ärztin-Sein“ und sammelte wichtige Praxiserfahrungen, die im Studium selbst nicht beigebracht bzw. angeboten werden.

Neben der perfekten Betreuung in der Hausarztpraxis in Bruttig-Fankel spielte für Caro auch der hohe Freizeitwert in unserer Region eine wichtige Rolle. In den meisten Hausarztpraxen ist mindestens ein Nachmittag in der Woche frei. Die ideale Gelegenheit also, um die wunderschönen Landschaften von Eifel, Mosel und Hunsrück zu erkunden und natürlich auch das ein oder andere Wein- oder Dorffest zu besuchen. „Gerade für Studierende, die nicht aus der Region kommen, ist das die perfekte Möglichkeit, die Gegend zu erkunden und das vielfältige Veranstaltungs- und Freizeitangebot in CochemZell zu nutzen“, betont Caro.

Hannah, die aus Klotten stammt und inzwischen als Ärztin in der Urologie arbeitet, bestätigt die Aussagen von Caro. Im Jahr 2020 hat auch sie ihre Famulatur in der Praxis von Frau Dr. Müller de Cornejo durchgeführt. Für sie ist besonders die familiäre Atmosphäre, sowohl innerhalb des Praxisteams als auch zwischen Praxisteam und Patientinnen und Patienten, in Erinnerung geblieben: „Es ist schön zu sehen, dass die Hausärzte in der Region CochemZell einen so guten und engen Draht zu ihren Patienten haben“, blickt sie zurück. 

Ihr Tipp an Studierende, die ihre Famulatur in der Region durchführen wollen: „Sich einfach auf das Familiäre einlassen. Das ist etwas ganz anderes als die Anonymität in größeren Kliniken und Städten.“ Fachlich haben sie die Wochen der Famulatur extrem weitergebracht, wie sie uns berichtet: „Das Schöne an dieser Famulatur war, dass ich ganz viele Aufgaben selbstständig erledigen konnte. Das hat mir wirklich großen Spaß gemacht.“

Die junge Ärztin Hannah Fritschle hat eine ihrer Famulaturen im Kurvenkreis CochemZell absolviert.
 Hannah Fritschle hat sichtlich Spaß an Ihrem Beruf.

Hannahs Famulaturzeit fiel mitten in die Corona-Pandemie und war daher durch die allseits bekannten Einschränkungen geprägt. „Gerade da war es natürlich schön, dass man in CochemZell so viel draußen unternehmen kann“, erinnert sie sich und ergänzt: „Der Landkreis ist auch allgemein einfach ein cooler Ort, an dem man viele Freizeitmöglichkeiten hat.“

Mit Blick auf ihren weiteren Werdegang sind sich Hannah und Caro einig. Vorerst werden beide aufgrund ihrer privaten und beruflichen Situation als junge Ärztinnen außerhalb des Landkreises durchstarten. „In der Medizin ist der Weg aber nicht festgeschrieben. Ich schließe es nicht aus, später vielleicht doch mal als Hausärztin in CochemZell tätig zu werden“, blickt Caro in die Zukunft. Die Aktivitäten und Projekte in der Region, wie zum Beispiel den Aufbau eines Ärztenetzwerks und die Förderung des Medizinernachwuchses, beobachten beide auf jeden Fall genau.


Aktuell könnt ihr euch für Gruppenfamulaturen bei uns und in den Nachbarkreisen im Frühjahr und Herbst anmelden. Alle Infos dazu findet ihr hier.

Ihr seid Medizinstudentin oder Medizinstudent und sucht nach guten Möglichkeiten, um euch auf das Berufsleben als Ärztin oder Arzt vorzubereiten? Oder habt ihr ebenfalls schon praktische Erfahrungen in CochemZeller Praxen sammeln können und möchtet nun anderen darüber berichten, um sie bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen?

Meldet euch gerne jederzeit mit euren Fragen und Anregungen bei eurer Ansprechpartnerin: