Der Kurvenkreis blickt positiv in die Zukunft

Gute Aussichten für CochemZell

Rund 100 Gäste folten am vergangenen Mittwoch unserer Einladung in die Aula der Berufsbildenden Schule in Cochem, wo die diesjährige Konferenz der Zukunftsallianz CochemZell (ZaC) stattgefunden hat. Sie erwartete ein vielfältiges und hochkarätiges Programm, bei dem sich alles um die Zukunft des Kurvenkreises drehte.

Berufsschulleiter Andreas Zietz und Landrat Manfred Schnur eröffneten die Veranstaltung und begrüßten die Netzwerkpartnerinnen und Partner zur nunmehr 10. ZaC-Konferenz in Cochem. Im Anschluss übernahm Christian Schoon, Zukunftsforscher bei der Prognos AG, das Wort und ordnete die Zukunftsperspektiven des Landkreises anhand statistischer Kennzahlen und dem "Zukunftsatlas" der Prognos AG ein. Das Ergebnis: CochemZell macht seine Hausaufgaben! 

Als ländliche Region mit ausgeglichenen Chancen und Risiken nutzen wir unsere Möglichkeiten im Vergleich zu Regionen mit ähnlichen Herausforderungen besser, haben früh schon die Weichen in wichtigen Themengebieten wie bspw. dem Klimaschutz, der Nachhaltigkeit und der Digitalisierung gestellt. Bereits seit 2008 verfolgt der Landkreis das Ziel des "Null-Emissions-Landkreises". Vor kurzem wurde durch eine Fördermittelbewilligung die nächste Stufe des Breitbandausbaus in Gang gesetzt - bis 2028 soll jeder Haushalt in CochemZell über einen Glasfaseranschluss verfügen. 

Die intensive Vernetzungs- und Kooperationskultur ist im Kurvenkreis einer der Schlüssel zum Erfolg. Man kennt sich, tauscht sich aus und hilft sich gegenseitig. Auch die hohen Investitionen in die Schul- und Bildungsinfrastruktur und das gute KiTa-Betreuungsangebot wurden in der Analyse hervorgehoben.

Eine weitere, wichtige Entwicklung für den Kurvenkreis: Weiche Standortfaktoren werden immer mehr zu harten Standortfaktoren. Das bedeutet: Kriterien wie eine hohe Lebensqualität, ein hoher Freizeit- und Kulturwert sowie Nachhaltigkeit und Klimaschutz spielen eine immer größere Rolle für Privatpersonen bei der Wahl ihres Arbeits- und/oder Lebensmittelpunktes. Und genau dort hat CochemZell seine Stärken!

Auch die "nackten Zahlen" sprechen für unseren Kurvenkreis: neben einer überdurchschnittlichen Zunahme des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zwischen den Jahren 2015 und 2020 sowie einer vergleichsweise geringen Arbeitslosenquote von 3,4 % (Durchschnitt RLP: 4,5 %) in 2022, ist die Diversifizierung der Wirtschaft im Kreis wichtig für deren Stabilität. So hat sich der Anteil des produzierenden Gewerbes zum Beispiel in den vergangenen Jahren stark erhöht. Selbstverständlich bleibt der Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig im Landkreis, wir sind hiedurch aber weniger abhängig von ihm.

In seinem Fazit wählte Christian Schoon einen Vergleich aus dem Fußball, der zwar für einige Lacher sorgte, aber mit Blick auf die Voraussetzungen und Perspektiven des Kurvenkreises durchaus zutreffend ist. Den Landkreis verglich er mit dem SC Freiburg. Man hat hier vielleicht geringere Mittel und steht außerdem weniger im Rampenlicht als die "Big Player". Dennoch spielt man in CochemZell in der ersten Bundesliga und verfügt mit Landrat Manfred Schnur (= Christian Streich) seit Jahren über einen erfahrenen und Konstanz ausstrahlenden Mann an der Spitze.

Im Anschluss an seinen Impulsvortrag diskutierte Christian Schoon mit Landrat Manfred Schnur, Karina Szwede (stellv. Hauptgeschäftsführerin IHK Koblenz) und Kurt Krautscheid (Präsident HWK Koblenz) die Zukunftsperspektiven unseres Landkreises in einer von Lars Hennemann (Chef-Redakteur Rhein-Zeitung) moderierten Podiumsdiskussion. Für Karina Szwede ist CochemZell abseits der Großstädte und Ballungszentren ein attraktiver Standort für Privatpersonen wie auch Unternehmen, "weil man sich hier einfach auf das Wesentliche konzentrieren kann." Kurt Krautscheid hob die vergleichsweise hohen Ausbildungszahlen im Handwerk als positive Entwicklung hervor. 

In einer zweiten Podiumsdiskussion ließ Lars Hennemann dann die Unternehmerinnen und Unternehmer zu Wort kommen. Helene Dax (DAX MetallForm), Jan Hunke (Pressta-Eisele) und Achim Lohner (Bäckerei Lohner) schilderten ihre Standpunkte aus Unternehmersicht. Zwar sieht man sich als Betrieb immer wieder Herausforderungen wie bspw. dem Fachkräftemangel oder bürokratischen Hürden gegenübergestellt. Alle drei sind sich jedoch einig, dass der Standort CochemZell für Unternehmen mehr Chancen als Risiken bereithält. 

Ehrung der "Jung- & Altmeister"

Die Zeit zwischen den beiden Podiumsdiskussionen wurde genutzt, um "meisterliche" Leistungen im Handwerk zu ehren und anzuerkennen. Fünf Jungmeister und sieben Empfänger des silbernen Meisterbriefes hatte der Kurvenkreis im vergangenen Jahr zu feiern. Sie alle wurden von Landrat Manfred Schnur, Kurt Krautscheid und Rainer Angsten (Kreishandwerkerschaft) zu ihren Leistungen beglückwünscht und holten sich von den anwesenden Gästen ihren verdienten Applaus ab.

Dabei bekam jeder von ihnen spontan die Gelegenheit in einem kurzen Statement festzuhalten, was für sie persönlich die Zukunft im Handwerk ausmacht. Insbesondere die Jungmeister blickten dabei sehr positiv in die Zukunft und freuen sich auf die Herausforderungen aber auch Chancen, die in ihrem weiteren Berufsleben auf sie warten.

Zum Abschluss eines zukunftsweisenden und abwechslungsreichen Abends nutzte das Team der Wirtschaftsförderung noch die Gelegenheit, Landrat Manfred Schnur bei seiner letzten offiziellen Veranstaltung als Landrat des Kurvenkreises für sein jahrelanges Engagement zu danken und zu verabschieden.

In seinen 16 Jahren als Landrat führte Manfred Schnur durch eine Vielzahl an Veranstaltungen dieser Art. Dass wir in CochemZell bei Themen wie der Digitalisierung oder dem Klimaschutz weit vorne mit dabei sind, ist im Wesentlichen seinem Antrieb zu verdanken. Das honorierten die anwesenden Gäste nach den Abschiedsworten von Wirtschaftsförderer Dirk Barbye mit Applaus.

Neues Video "Gerade deshalb. CochemZell"

Die ZaC-Konferenz hielt mit der Präsentation des neuen Videos unserer Standortmarketing-Kampagne "Gerade deshalb. CochemZell" noch ein weiteres Highlight bereit. In einem 5-minütigen Video erzählen Ralf, Lisa, Christian und Tam ihre ganz persönliche Geschichte und erklären, warum sie gerne im Kurvenkreis leben und Arbeiten.

Das Video könnt ihr euch ab sofort auf YouTube oder den Social-Media-Kanälen "CochemZell" auf Facebook und Instagram ansehen:

zum Video