Kreisenergiegesellschaft nimmt ihre Arbeit auf!

Bereits seit gut einem Jahr bereiten die Verbandsgemeinden Cochem, Kaisersesch, Ulmen und Zell, gemeinsam mit dem Landkreis Cochem-Zell, in einem engen Schulterschluss die Gründung einer kreiseigenen Energiegesellschaft (KEG) vor. Die offizielle Gründung der Kreisenergiegesellschaft Cochem-Zell GmbH, mit notarieller Beurkundung des Gesellschaftsvertrags, wurde in der vergangenen Woche im Kreishaus besiegelt. Nach Abwicklung weiterer formeller Schritte wird die KEG im nächsten Jahr die operative Arbeit aufnehmen.

Das Geschäftsmodell sieht eine enge Kooperation aller kommunalen Ebenen, angefangen von den Ortsgemeinden und Städten, über die Verbandsgemeinden bis hin zum Landkreis vor. Neben den Kommunen sollen aber letztlich auch die Bürgerinnen und Bürger im Kurvenkreis profitieren, in dem sie sich beispielsweise über Bürgergenossenschaften an Projektgesellschaften beteiligen oder auch regenerativen Grünstrom aus den geplanten Energieerzeugungsanlagen (z. B. PV-Freiflächenanlagen) beziehen können. Wie dies gehen kann, zeigt die jüngste Einbindung der PV-Freiflächenanlagen der Ortsgemeinden Blankenrath und Büchel in das „Virtuelle Kraftwerk Cochem-Zell“. Bereits im nächsten Jahr soll über das „Virtuelle Kraftwerk“ ein regionaler Strommarkt entstehen, bei dem die Bürgerinnen und Bürger gezielt Strom aus diesen Anlagen beziehen können.

Gesellschafter der KEG sind die vier Verbandsgemeinden und der Landkreis mit jeweils 20 %. Falko Fischer aus dem Kurvenkreis-Team übernimmt die Geschäftsführung. Die KEG soll sich dann wiederum grundsätzlich als Komplementär (Vollhafter) an Projektgesellschaften zur Umsetzung konkreter Projekte beteiligen. Dies ermöglicht die notwendige Flexibilität, um auf die jeweiligen örtlichen Herausforderungen der Projekte individuell eingehen zu können. So können sich beispielsweise dann auch die Standortgemeinden, Bürgergenossenschaften oder die in drei Verbandsgemeinden bereits gegründeten „Anstalten des öffentlichen Rechts“ (AöR) als Kommanditist an den entstehenden Anlagen beteiligen. Auch der Gesellschaftszweck ist sehr weit gefasst. Es erfolgt keine Festlegung auf eine bestimmte Technologie. Somit sind beispielsweise PV-Freiflächenanlagen, Windkraftanlagen oder sonstige, innovative Projekte wie bspw. im Wasserstoffsegment möglich.

Eine der ersten Aufgaben der KEG ist es nun, gemeinsam mit den Kommunen, in den Planungsverfahren ausgewiesene Potenzialflächen entsprechend vertraglich zu sichern. Die Planungsverfahren befinden sich in den einzelnen VGs in unterschiedlichen Stadien. Möglicherweise kann hier bereits im nächsten Jahr ein erstes, konkretes Starterprojekt vereinbart und in die Umsetzung gebracht werden! Wir halten euch auf dem Laufenden...


Hier haben wir für euch die Stimmen der VG-Bürgermeister und des Landrates zur Gründung der KEG zusammengestellt:


Landrat Manfred Schnur:

„Die Kreisenergiegesellschaft wird wesentlich zur Erreichung unser Klimaschutzziele als „Null-Emissions-Landkreis“ beitragen, den Bürgern bezahlbare Energie bereitstellen und gleichzeitig die regionale Wertschöpfung steigern. Zudem leisten wir auf lokaler Ebene einen aktiven Beitrag zum flächendeckenden Ausbau der erneuerbaren Energien, zur Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von globalen Entwicklungen.“


Albert Jung, Bürgermeister VG Kaisersesch:

„Die Kreisenergiegesellschaft ist ein großartiges Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit. In der Gesellschaft werden die Interessen der Kommunen im Landkreis gebündelt. Außerdem ist die Gründung ein guter Beitrag zur Erreichung der Klimaziele“.

 

Alfred Steimers, Bürgermeister VG Ulmen:

„Die Kreisenergiegesellschaft bietet uns eine große Chance, die regionalen Wertschöpfungspotentiale bestmöglich auszuschöpfen und unsere Wirtschaft zu stärken. Die erzielten Wertschöpfungseffekte sind elementar für eine klimafreundliche Zukunft. Die Gründung der Kreisenergiegesellschaft ist nur nicht ein Gewinn auf kommunaler Ebene, es profitieren neben allen Gemeinden auch alle Bürgerinnen und Bürger.“

 

Karl-Heiz Simon, Bürgermeister VG Zell:

„Die kommunale Gesellschaft eröffnet unseren Gemeinden eine weitere Möglichkeit, die Energiewende aktiv mitzugestalten, Wirtschaftskraft zu generieren und aus dem Umbau der Energieversorgung gestärkt hervorzugehen.“

 

Wolfgang Lambertz, Bürgermeister VG Cochem:

„Gemeinsam sind wir stark“, ist das Motto der Kreisenergiegesellschaft, um sich mit den Ortsgemeinden, der Stadt und damit der gesamten Verbandgemeinde den Herausforderungen der Energiewende erfolgreich zu stellen. Neben dem Erreichen der Klimaziele eröffnen sich mit ihr große Chancen für die Verbesserung der finanziellen Situation der Ortsgemeinden und der Stadt.